Fluthilfe

Kreuzweg 2. Station

begrenzt

 

Lied: Grenzenlos - Joel Brandenstein

Antriebslos
Beine schwer vom Gehen
So weit gekommen, um wieder umzudrehen
Und es ist wie fallende seile
Eine Zeit die nicht vergehen wird
Es ist dein entferntes Licht, dass meine Schwerkraft bricht

Doch mit gebrochenen Flügeln kann man schwer fliegen
Ich hab so oft verloren, doch gemeinsam werden wir siegen

Grenzenlos
Ich reiß mich von allen Fesseln los
Mit dir bin ich Grenzenlos (ohhhh)
Und aus Steinen, werden Stufen
Lass die Welt doch nach uns rufen
So weit entfernt, doch unsern Träumen immer näher
Jetzt gibt es keine Grenzen mehr

Jeder Zweifel verstummt
Deine Stimme bleibt
Sanft wie die Stirn, wirst du zum Sturm der für uns schreit
Ich war die gezuchten grauen Farben
Niemand hat mich bemerkt
Ich war wie schwaches licht doch in deinen Augen ist es nicht

Unsere Zeit bekommt Flügel, so können wir landen
Keine Spuren im Sand mehr wo wir einst alleine standen

Grenzenlos
Ich reiß mich von allen Fesseln los
Mit dir bin ich Grenzenlos (ohhhh)
Und aus Steinen, werden Stufen
Lass die Welt doch nach uns rufen
So weit entfernt, doch unsern Träumen immer näher
Jetzt gibt es keine Grenzen mehr
Keine Grenzen mehr

Und wer kennt deine Mauern
Und reißt sie mit dir ein
Baut neue Wege, Stein für Stein
Irgendwer findet den Schlüssel
Der deine Sehnsucht für immer befreit
Und alle Grenzen weichen der Unendlichkeit

Du machst mich Grenzenlos
Ich reiß mich von allen Fesseln los
Grenzenlos (ohhh)
Und aus Steinen, werden Stufen
Lass die Welt doch nach uns rufen
So weit entfernt, doch unsern Träumen immer näher
Wir kennen keine Grenzen mehr

Unbenannt-1
Joel Brandenstein - Grenzenlos

Joel Brandenstein - Grenzenlos

Kopfkino

 

begrenzt
mein leben ist begrenzt
wird begrenzt
durch flut
krieg
pandemie
eingesperrt
ausgeschlossen
ausgestoßen
einsam
allein

ich begrenze mich
aus liebe und verbundenheit
begrenze ich mich
ein herz für die  mitmenschen
ein herz für die umwelt
im respekt vor der schöpfung

gefesselt
gefangen
von menschen
von meinen erwartungen
auf der Flucht
vor den Menschen
vor mir selbst

ich sehne mich nach Herzlichkeit
und hoffe auf unendliche Grenzenlosigkeit.

Meine engen Grenzen

 

Ich bin demütig. Demut lässt mich meine eigenen Grenzen erkennen. Mir wird klar, dass ich nicht alles in der Hand habe. Ich muss mich nicht immer an dem abarbeiten, was ich nicht ändern kann. Das kann die Kraft freisetzen für das, was ich ändern und tun kann.

Der hessische Pfarrer und Sozialarbeiter Eugen Eckert schrieb das Lied „Meine engen Grenzen“, um seiner Ohnmacht und seiner Begrenztheit Ausdruck zu verleihen. Er schreibt dazu:

"Im Hintergrund des Textes steht meine Auseinandersetzung mit dem Tod eines Mädchens durch Suizid. Diesen Tod habe ich als Sozialarbeiter in einem Wohnheim für 14 – 18-jährige Mädchen aus schwierigen oder gar zerstörten Verhältnissen erlebt. Ich habe dort gearbeitet, um mein Studium finanzieren zu können. Und als noch relativ naiver Theologiestudent war ich damals überzeugt davon, dass Verletzungen, die Menschen zugefügt worden sind, mit freundlicher Zuwendung, gutem Willen und dem Glauben an Gott geheilt werden können. 
Als ich damals schockiert am Sterbebett des 16-jährigen Mädchens stand, die beschlossen hatte, mit einer Überdosis Schlaftabletten und Alkohol ihr von Gewalt und Inzest zerstörtes Leben zu beenden, habe ich meine Gutgläubigkeit und Naivität für immer verloren. Ich habe Grenzerfahrungen gemacht. Mir wurde klar, dass ich viel zu kurzsichtig auf Menschen und ihren Lebensweg gesehen hatte. Es gab dort, am Sterbebett, nichts mehr zu tun. Nur Ohnmacht und Trauer habe ich dort gespürt. Und ein großes Fragezeichen an „meine“ Theologie, an das, was ich an Gutem überhaupt bewirken können würde. Genau diese Erfahrungen sind in den Gebetstext „Meine engen Grenzen“ eingeflossen. Das Lied ist dennoch hoffnungsvoll. Denn in der zweiten Texthälfte, die im Lied wiederholt wird, gebe ich das Vertrauen in Gott nicht auf, dass sich mir neue Horizonte eröffnen, dass ich wieder zu Kräften kommen kann, dass mich eine so tiefe Krise auch weiterbringen kann, hin zu einer tieferen Beziehung mit mir anvertrauten Menschen, dass ich letztlich auf Geborgenheit bei Gott hoffen kann, allen Schlägen in diesem Leben zum Trotz."

Lied: Meine engen Grenzen – Eugen Eckert

Meine engen Grenzen, meine kurze Sicht
bringe ich vor dich.
Wandle sie in Weite, Herr, erbarme dich.

 

Meine ganze Ohnmacht, was mich beugt und lähmt,
bringe ich vor dich.
Wandle sie in Stärke, Herr, erbarme dich.

 

Mein verlornes Zutraun, meine Ängstlichkeit
bringe ich vor dich.
Wandle sie in Wärme, Herr, erbarme dich.

 

Meine tiefe Sehnsucht nach Geborgenheit
bringe ich vor dich.
Wandle sie in Heimat, Herr, erbarme dich.

Meine engen Grenzen (Text: Eugen Eckert, Melodie: Winfried Heurich)

Meine engen Grenzen (Text: Eugen Eckert, Melodie: Winfried Heurich)