Trauer treibt viele Betroffene in die Isolation und Einsamkeit. Betroffen sind alle Altersgruppen, insbesondere Menschen zwischen 18 und 29 Jahren und Senioren. Dies geht aus den Untersuchungen des Kompetenznetzes Einsamkeit (KNE) am Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e.V. und dem dort veröffentlichten „Einsamkeitsbarometer“ hervor.
„Trauerarbeit ist ein wichtiger Bestandteil unserer Angebote“, sagt Burkhard Uhling-Preuß, Leiter der ambulanten Caritas-Hospizdienste für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Mit dem nun finanziell abgesicherten Projekt „Einsam – gemeinsam: Zusammen durch die Trauer“ will der Caritasverband neue, niederschwellige Unterstützungsangebote für Trauernde entwickeln und erproben. „Wir leisten damit auch einen Beitrag zur Suizidprävention“, unterstreicht Sandra Engelberg, Fachbereichsleiterin für Pflege und Hospizarbeit beim Caritasverband.
„Für Trauernde ist es wichtig, dass das Thema Trauer offen angesprochen werden kann, damit sie sich nicht alleingelassen und isoliert fühlen. Sie müssen einen geeigneten Raum finden, wo ihre Gefühle anerkannt und respektiert werden. Nur durch diesen Projektansatz kann die Lebenssituation von Trauernden verbessert werden. Dabei helfen wir als Soziallotterie gern“, freut sich Stephan Masch, Repräsentant der Deutschen Fernsehlotterie.
Im Rahmen des Projektes werden die Caritas-Hospizdienste Begegnungsorte kreieren, die Menschen die Möglichkeit in 26 unterschiedlichen Workshops geben, sich mit der Trauer kreativ zu beschäftigen, Trauerreaktionen zu akzeptieren und Trauer in den Alltag zu integrieren. Zu den Workshopangeboten, die gezielt verschiedene Altersgruppen ansprechen, werden gemeinsames Kochen,
künstlerisches Gestalten, eine Schreibwerkstatt, Musik und Yoga zählen. Dabei sollen Interessierte einmalig teilnehmen oder sich auch länger binden können.
Um insbesondere jüngeren trauernden Menschen adäquaten Zugang zu Unterstützungs- und Beratungsangeboten zu geben, werden im Projekt digitale Tools zur Erreichung dieser Zielgruppe erprobt.
Neben der direkten Arbeit mit Trauerbetroffenen ermöglicht das neue Projekt auch die weitere Schulung von ehrenamtlichen Trauerbegleiterinnen und - begleitern. Beratungs- und Coachingangebote richten sich an Sekundärbetroffene wie Familie, Freunde, Kollegen und Institutionen.
Ermöglicht wird das Projekt durch eine großzügige Förderung der Deutschen Fernsehlotterie in Höhe von 240.000 Euro und einer weiteren Unterstützung durch die Caritasstiftung im Erzbistum Köln in Höhe von 20.000 Euro.
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Offizielle Förderübergabe! Von links: Burkhard Uhling-Preuß, Abteilungsleiter Ambulante Hospizdienste, Bettina Schönheit, Koordinatorin Ambulante Hospizdienste, Stephan Masch, Repräsentant der DEUTSCHEN FERNSEHLOTTERIE , Caritasdirektor Dr. Christoph Humburg, Sandra Engelberg, Fachbereichsleiterin Pflege und Hospizdienste. Foto: Max Thümmel