Madeleine lebt mit ihrer Schwester Ronja und ihrer Mutter auf einem maroden Hof im Norden Mecklenburgs. Als die Familie kurz nach der Wende von Lübeck hierherzog, erfüllte sich die Mutter ihrem Traum vom antikapitalistischen Leben auf dem Land. Erst ging der Vater, dann die Brüder, nun bevölkern zahlreiche Tiere das Haus, denen die Mutter all ihre Zuwendung schenkt.
Alina Herbing thematisiert in ihrem Roman „Tiere, vor denen man Angst haben muss“ (Arche-Verlag 2024) das Verhältnis zwischen Mensch und Natur auf mehreren Ebenen: Einerseits nimmt die Ich-Erzählerin Natur als etwas Fremdes und Bedrohliches wahr, andererseits verspürt sie ein Bedürfnis nach einem Leben in und mit ihr. Die Tiere im Roman werden als die „Anderen“ dargestellt und stellen eine Bedrohung für die menschliche Ordnung dar. Gleichzeitig wird die menschliche Gesellschaft selbst eine Bedrohung für die Natur: Die Handlungen der Menschen und die Ausbeutung von Ressourcen, haben schwerwiegende Auswirkungen auf die Natur und die Tiere und letztlich auf die Ich-Erzählerin im Roman.“
Künstlerin: Alina Herbing, geb. 1984 in Lübeck, wuchs auf dem Land in Mecklenburg-Vorpommern auf. Die Schriftstellerin unterrichtet sein 2018 literarisches Schreiben an der Kunst- und Medienschule Köln.
deutsch kostenlos Caritas, Katholisches Bildungswerk, Literaturhaus Wuppertal e.V.